Grenzübergang in Corona Zeiten 23.5-25.05.20200

Mein Handy hat nun Zuwachs einer App Namens „Campercontact“. Mit dieser Software, ist es schnell und einfach möglich, Campingplätze oder Stellplätze in Europa zu finden. Sie ist für uns sehr praktisch und kostet 5,90 € im Jahr. Schnell konnte so Übernachtungen in den Niederlanden gefunden und gebucht werden. Aber nur wenn das Wohnmobil über eine eigene Toilette verfügt, ist ein Aufenthalt auf einem Camping- bzw. Stellplatz in Corona Zeiten möglich.

Unser erstes Ziel war ein Campingplatz in den Niederlanden in der Nähe von Bergen op Zoom. Unser Navi navigierde uns und nach gut 1,5 Stunden Fahrt reihten wir uns in einem Stau ein. Der Stau auf der Autobahn ließ auf nichts Gutes hoffen und der Grund des Staus kam unausweichlich auf uns zu. Die Autobahn wurde auf eine Spur abgegrenzt und Polizeiautos versperrten überall den Weg. Mehrere Polizisten bewaffnet mit Kellen in der Hand lotsten Fahrzeuge an den Rand. Auch wir blieben davon nicht verschont. Annabell unser Hund regte sich furchtbar auf, als auch ein Polizist kräftig an unsere Autoscheibe klopfte und ich die Scheibe herunterließ. Oje wir waren in Belgien gelandet.
Lächelnd, ohne die knurrende Annabell zu beachten, fragte er uns in Deutsch, nach dem Grund unserer Einreise. Verunsichert antwortete ich mit einem schiefen Lächeln: „ Wir möchten ans Meer nach Holland und unser Navigationssystem hat uns unbeabsichtigt über Belgien navigiert.“ Ich lächelte unsicher und mein Pulsschlag beschleunigte sich ein wenig. Ich rechnete damit, dass wir Belgien umgehend verlassen müssten. Doch zu meiner Überraschung lächelte der Polzist mich weiter an. Auch reichte ihm mein Versprechen, in Belgien nirgendwo Halt zu machen und wir durften uns in die Spur Richtung Antwerpen einreihen. Ohne weiteren Zwischenfall kamen wir zu unserem Zielort dem Campingplatz . Eine Anlage, mit einem eigenem Zugang zum Meer, nur durch einen Deich getrennt.
Bei unserer Ankunft war es sehr windig und nur 2 Surfer waren zu bewundern. Zu anderen Zeiten sollen sich hier wohl Wassersportler tummeln. Ein sehr kleiner Sandstrand lädt nicht zum Verweilen ein, doch ein schönen Spaziergang durch das Naturschutzgebiet „de Pluimpot und eine selbst zubereitete kleine warme Abendmahlzeit mit einem Glas trockenen Rotwein Dornfelder rundeten den Tag schön ab.

Ausgeschlafen geht es gegen 10 Uhr in den etwa 70 km entfernt gelegenen Küstenort Burgh Haamstede. Nach einer kleinen Einweisung auf dem Campingplatz rollten wir mit Schrittgeschwindigkeit zu unseren Stellplatz. Vorbei an Wasserspaß für Kinder, Wasch- und Duschhaus und sehr vielen belegten Stellplätzen. Unser Komfortplatz liegt abseits vom turbulenten Wasserspaß. Er ist ideal für unsere zwei Riesen und ein guter Ausgangspunkt für eine lange Wanderung zum Naturschutzgebiet, den Schouwener Dünen. Von unserer Anlage führt ein kleiner Weg, eingebettet in einer wunderschönen Hügellandschaft zum Meer. An Wildpferden und freilebenden Rinder vorbei, geht es die Dünen hinauf und hinab. Kleine Steigungen von bis zu 25 Prozent stellen schon einmal für den ein oder anderen Radfahrern eine große Hürde da. Oft endet sie in AU.
Der letzte Hügel ist geschafft und ein atemberaubender Blick auf den endlosen Strand und das Meer lässt unser Herz höher schlagen. Annabell und Baker können es kaum erwarten, von der Leine befreit zu werden und fegen vergnügt über die weite Sandlandschaft. An den Brutplätzen der Wasservögel müssen sie an die Leine, aber der Strand ist so weitläufig, dass sich immer ein Platz zum Toben findet. Ein Paradies für uns und unsere Ridgis.